Mittwoch, 20. Oktober 2010

Tuscania

57 km heute, und noch 90 bis Rom, fast da. Markus immer noch krank, heute gar keine Kraft gehabt. Krank sein nervt brutal, und es dauert immer so verdammt lange bis man wieder 100% ok ist. Ganz schlechte Erfindung, das Kranksein. Heute wieder über dutzende wellige Hügel drüber, aufabaufabaufabusw. Wie bei einer Achterbahn. Aber wieso erwähne ich das alles eigentlich noch, ist ja nix Neues. Achja, ist irgendwas besonders mit den Leuten hier? Die rasen nämlich, anders als bisher, alle wie die Bekloppten, selbst auf Mininebenlandstraßen, und wirken im Gespräch alle etwas unfreundlich, auch anders als bisher. Seltsam. Noch was, heute hätten wir fast einen Hund auf dem Gewissen gehabt, zumindest indirekt. Wir schleichen gerade einen Hügel hoch, als aus der Ausfahrt eines Bauernhofs auf der linken Seite der Straße bellend ein Hund auf uns zu rennt. Er rennt also auf die Straße und wird auf der, von uns aus gesehen, linken Straßenseite plötzlich von einem Auto mit ca. 40-50 km/h erfasst. Es macht einen lauten Knall, der Fahrer bremst und kommt nach ca. 30 Metern zum Stehen, Lena schreit/weint vor Entsetzen, und unglaublicherweise rennt der Hund plötzlich vom Auto laut bellend und mit einem Affenzahn dorthin zurück, wo er hergekommen war. Ich habe den Aufprall genau sehen können, und das Tier wurde quasi perfekt, d.h. der komplette Körper, von der Stoßstange des Autos erwischt. Perfektes Timing. Wäre der Hund den Bruchteil einer Sekunde früher oder später losgerannt, wäre er wohl nur mit einem Teil des Körpers auf der Stoßstange gelandet, und das wäre es dann wohl für ihn gewesen. In den letzten 3 Tagen hatten wir einige freilaufende Hunde, die ihren Hof verteidigen wollten und uns bellend teilweise hinterherliefen. Davor hatten wir sowas gar nicht. Andere Gebiete, andere Sitten. Heute, wie gestern, haben sich jeweils ab ca. 12:00 Uhr die Wolken verdünnisiert und die Sonne hat uns bis Abends richtig gut gewärmt (T-Shirt-Temperatur), im Schatten merkt man aber sofort dass es Herbst ist. Und noch was, seit Beginn der Provinz Viterbo, in der wir heute angelangt sind, hat sich die Landschaft interessant verändert, viele grüne Wiesen mit Schafen drauf und tolle Alleen mit Bäumen, deren Namen ich nicht kenne, hehe. Wir haben in ein Hotel eingecheckt, und da dass wohl das schönste Zimmer bisher ist, schicke ich neben dem Blick aus dem Fenster noch ein Bild von selbigem mit.

1 Kommentar:

  1. Noch ein Tag Pause würde euch bestimmt gut tun nach den vielen km der letzten vier Tage. Das waren fast 300 km. Das ist soviel wie ein Drittel der Nord-Süd-Länge Deutschlands (876 km). In unserem Tedesca ist es übrigens momentan ziemlich kalt: 5 bis 7 Grad. Also genießt die Wärme noch ein bisschen.

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